Risiko Stromversorgung und Optionen zur Bewältigung einer Strommangellage

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Ein Orientierungs-Leitfaden von der Gefährdungsanalyse bis hin zum erfolgreichen Stromausfall-Management
Die Zuverlässigkeit des deutschen Stromnetzes ist nach wie vor hoch, auch wenn wetterbedingte Stromausfälle in den Nieder- und Mittelspannungsnetzen sich gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt haben.
Anders sieht es beim Stromausfall Ende 2015 in der West-Ukraine aus, dem wahrscheinlich ersten weltweit bekannt gewordenen Stromausfall, der von Hackern ausgelöst wurde. Genug Gründe also, um geeignete Vorsorgemaßnahmen zu treffen, zumal Experten auf zunehmende Aktivitäten beim Ausspähen kritischer Infrastrukturen hinweisen!
Leider wird das Thema Stromausfall oft ausschließlich unter der Annahme eines mehrtägigen Stromausfalls (Blackout) betrachtet. Die Folgen eines solchen Szenarios wären in der Tat gravierend, doch die Eintrittswahrscheinlichkeit eines mehrtägigen Stromausfalls ist vergleichsweise gering, auch wenn es am 10. Januar 2019 fast zu einem sogenannten Blackout in Europa durch Abfallen der Netzfrequenz gekommen wäre. Und so verschleiern die aktuellen Diskussionen um den „lang anhaltenden Stromausfall“ das tatsächliche Risiko: Der profane „Blackout“, ausgelöst durch eine Störung im Stromnetz oder der Netzinfrastruktur, durch eine bei Bauarbeiten beschädigte Leitung, durch bewusste Abschaltungen von Teilnetzen, durch Naturereignisse oder Sabotagen, durch Fehlfunktionen oder Ausfälle eigener Stromerzeugungsanlagen etc.
Das Risiko kurzer oder mehrstündiger Stromausfälle ist um ein Vielfaches höher. Und doch können die Folgen auch hier gravierend sein: So führte z.B. ein nur 20-minütiger Stromausfall 2017 beim Glasspezialisten Schott zu einem hohen Millionenschaden und die Beschädigung eines 110.000-V-Kabels in Berlin zu einem 30-stündigen Stromausfall mit ca. 2000 betroffenen Unternehmen.
Hier liegt der Schwerpunkt des Seminars, das die relevanten Aspekte eines Stromausfalls beleuchtet, Auswirkungen darstellt, Handlungsempfehlungen gibt sowie Lösungswege aufzeigt, wie sich Unternehmen und Institutionen auf einen Stromausfall vorbereiten können.
Mehrwert und Seminarziel:
Das Seminar ist praxisorientiert und kompakt angelegt. Neben Einblicken in das Krisenmanagement der Norddeutschen Landesbank, der Vermittlung erprobten Know-hows und dem Erfahrungsaustausch untereinander erhalten Sie mehrere Quick-Check-Dokumente sowie einen Orientierungsleitfaden, die Sie in die Lage versetzen, die Folgen eines Stromausfalls in Ihrem Unternehmen zu analysieren, erste Schritte einzuleiten sowie ein Notfallkonzept „Betrieb unter Notstromversorgung“ zu entwickeln.
Agenda
Stündlicher Zeitplan
Programm
- 9:00 Uhr
- Einführung – Vorstellung – Erwartungshaltung
- „Business as usual?“ Oder: Was passiert, wenn der Strom einmal nicht aus der Steckdose kommt . . . ?
- Auswirkungen jenseits des Katastrophenszenarios „lang anhaltender Stromausfall“ | Betrachtung von Ausfallrisiken
-
Referent(en)
Hiermann, Torsten
- 10:00 Uhr
- „Wir haben doch eine Notstromversorgung . . .“ Was Notstromeinrichtungen leisten können. Und was nicht!
- Redundanzen, Umschaltzeiten, Lastabwurf: Begrifflichkeiten und Definitionen | USVs & Netzersatzanlagen: Komponenten der Notstromversorgung, Eigenschaften und Anwendungsszenarien | Normalnetz, Ersatznetz, USV-Netz: Versorgungsstrategien für Büro- und Verwaltungsliegenschaften | Behördlich geforderter Notstrom: Ersatzversorgung von Sicherheitsanlagen
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Referent(en)
Schulz, Jörg
- 10:30 Uhr
- Kaffeepause
- 10:45 Uhr
- „Blackout-Readyness“ – So eruieren Sie die Blackout-Tauglichkeit Ihres Unternehmens mit Checklisten
- Welche Geschäftsprozesse sind von vitalkritischer Bedeutung und was bedeutet dies für die Verfügbarkeit der Stromversorgung? | Welche Anwendungen sind vom elektrischen Betrieb abhängig? | Welche Inhalte gehören in ein Notfallkonzept „Betrieb unter Notstromversorgung“? | Wie wichtig sind Wiederanlaufkonzepte? | Vorstellung der Checklisten
-
Referent(en)
Hiermann, Torsten
- 12:00 Uhr
- Technisches Notstromkonzept
- Branchen- und anwendungsorientierte Lösungen: Darstellung verschiedener Konzepte zur Notstromversorgung | Auswirkungen auf weitere gebäudetechnische Systeme | Und wenn der Strom wiederkommt…? Rückkehr zum Normalbetrieb | Fehlerquellen in der Planung und Realisierung von Notstromanlagen
-
Referent(en)
Schulz, Jörg
- 12:30 Uhr
- Mittagspause
- 13:15 Uhr
- Anwendung des technischen Notstromkonzeptes – Wie gut ist Ihre Planung wirklich? Ergebnisse verschiedener Last- und Funktionstests
- Kompensationsanlage, Batterien, Klimatisierung, Kraftstoffsysteme: Wechselwirkungen zwischen Anlagen und Bauteilen | Wie kleine Bauteile ganze Rechenzentren lahmlegen können | Wenn der Slave dem Master Redundanz geben soll… | Eingebaute Schwachstelle Not-Aus-Schalter
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Referent(en)
Schulz, Jörg
- 14:00 Uhr
- Kaffeepause
- 14:30 Uhr
- Praxisbeispiele: Einsatz mobiler Notstromanlagen
- Definition möglicher Arten von Stromunterbrechungen | Diverse Lösungsmöglichkeiten in Abhängigkeit der jeweiligen Anforderungen | Planungen und Vorbereitung vor der Stromunterbrechung | Anforderungen für Notstromgeneratoren | Checkliste für den individuellen Bedarfsfall | Definition der Leistungsbereiche in der Schnittstelle Lieferant – Kunde | Grenzen bei der Absicherung durch Bereitstellungsverträge | Beispiel Kostenberechnung für die Anforderung eines Notstromgenerators
-
Referent(en)
Hackspacher, Anton
- 15:00 Uhr
- Praxisbeispiel NORD/LB
- Notfallorganisation Stromausfall | Erkenntnisse eines realen Stromausfalls | Alarmierungskonzept/-wege
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Referent(en)
Leuthäuser, Jens
- 16:00 Uhr
- Klärung offener Fragen
- Ende des Seminars (16:30 Uhr)




Referenten
Referent(en)
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Schulz, Jörg
BBA Business Security. Prokurist und Senior Berater.
Weitere Ausbildungen und Tätigkeiten im Bereich Elektro- und Nachrichtentechnik. Seit über 20 Jahren tätig in der Sicherheits- und Rechenzentrumsplanung in den Bereichen Beratung, Konzeption, Projektierung und Qualitätssicherung. -
Hiermann, Torsten
Torsten Hiermann unterstützt mit seiner auf Krisenmanagement spezialisierten Beratungskanzlei CriseConsult Unternehmen, Kommunen und Regierungsinstitutionen. Außerhalb der Beraterperspektive bringt Herr Hiermann langjährige operative Erfahrung als Mitglied und Leiter in verschiedenen Notfall- und Krisenstäben mit. Er hat bereits zahlreiche Notfallkonzepte und Handlungsanweisungen entwickelt, u. a. im Bereich der Vorbereitung auf Amok- und Terrorlagen sowie Unternehmen bei der entsprechenden Implementierung und mit operativen Szenario- und Verhaltenstrainings unterstützt.
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Leuthäuser, Jens
Elektroingenieur, Fachkraft für Arbeitssicherheit, Zentraler Schutzbeauftragter und verantwortlich für das Notfall- und Krisenmanagement in der NORD/LB. Davor Projektingenieur und Projektleiter für IT-Informationstechnologie und sicherheitstechnische Anlagen sowie elektrotechnische Anlagen. Er leitet als stellvertretender Krisenstabsleiter die Sicherheits-Koordinierungsstelle als Lageteam und hat bereits übergreifende Notfall- und Krisenstabsübungen vorbereitet und durchgeführt.
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Hackspacher, Anton
Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH), Staatlich geprüfter Techniker für Elektrotechnik. Senior Area Manager bei der Bredenoord GmbH Deutschland, verantwortlich für die Vermietung von mobilen Stromgeneratoren samt Zubehör zur Deckung des temporären Strombedarfes in unterschiedlichsten Sektoren. Ein Schwerpunkt seiner Tätigkeit liegt in der Entwicklung von Lösungen für die Integration von mobilen Stromgeneratoren in Kundenschaltanlagen. Dabei geht es um präventive Beratung für planbare Stromunterbrechungen, wie auch um die schnelle Bedarfsermittlung bei unvorhersehbaren Stromausfällen.
Zielgruppe
Notfall- und Krisenmanager, Business Continuity-Verantwortliche, Facility-Manager, Verantwortliche von stromabhängigen Einrichtungen, Produktionsverantwortliche
Anmeldung
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Veranstaltungsort
Diese Veranstaltung findet Online über Teams statt. Den Link für die Teilnahme an diesem Onlineevent erhalten Sie 3 Tage vor Beginn des Seminars.
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Kosten
Die Teilnahmegebühren für diese Veranstaltung betragen € 690,–. Für Abonnenten des »Sicherheits-Berater« reduziert sich der Preis um 5%. Der Preis versteht sich zuzüglich Mehrwertsteuer. Darin enthalten sind folgende Leistungen: Dokumentation zum Download und eine Teilnahmebescheinigung.